Kunsttherapeutisches Angebot
Viele Kinder unserer Förderschule sind in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt.
Sie können über die Gestaltung ihrer Bilder und Skulpturen einen Zugang zu ihren Emotionen finden und lernen sich über Symbol und Sprache neu auszudrücken.
Oft empfinden sie wieder Freude, weil sie sich gesehen fühlen und schöpferisch sind.
Kinder und Jugendliche deren Lehrern auffällt, dass sie traurig oder verstört sind, SchülerInnen, die unter Ängsten leiden und die Schlimmes erlebt haben, bekommen im Atelier notwendige Aufmerksamkeit und Zuwendung.
Das Malen und Gestalten stellt eine Brücke dar, die den Zugang zum Innenleben der Kinder maßgeblich erleichtert. Es muss nicht gesprochen werden, die Gestaltung ist schon vielsagend und aufschlussreich genug. Den Prozess des Gestaltens in Ruhe zuzulassen, das entstandene Werk gemeinsam zu betrachten, keinen Leistungsdruck aufzubauen und das Wesen des Kindes, seine Befindlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen ist der Kern des kunsttherapeutischen Arbeitens. Der junge Mensch fühlt sich wertgeschätzt und verstanden.
Pastellkreiden, Wasserfarben, Wachskreiden, Acrylfarben, Ton und Seidenpapier, gespendete leere Zigarrenkisten, Heißkleber und Kleister,
Malkittel, Staffeleien und Pinsel animieren die Kinder und Jugendlichen dazu, sich kreativ auszudrücken.
Das kunsttherapeutische Angebot hat sich als ausgesprochen hilfreich erwiesen für vernachlässigte, vom Schicksal weniger begünstigte Kinder und für SchülerInnen, die Traumata – wie Trennungen der Eltern, Flucht aus dem Heimatland, den Tod der Großeltern, den Tod eines Elternteils oder eines Geschwisterkindes aufarbeiten müssen.
Das Angebot wird von den SchülerInnen immer gerne angenommen.
Viele Kinder erfahren somit die für sie so nötige kontinuierliche, stärkende, empathische Begleitung.
Starkmachende Eigenschaften – sogenannte Resilienzfaktoren – werden entdeckt und mobilisiert.
Die Kunsttherapeutin arbeitet mit Methoden wie Fantasiereisen, Selbstportraits, Schutzbildern, Krafttier-Übungen, Fließ- und Entspannungstechniken. Die SchülerInnen können nach Bedarf mit den Fingern und mit beiden Händen malen. Schatzkisten werden gefunden und geborgen und mit Seidenpapier beklebt. Alle Sinne werden angeregt und das Gehirn stimuliert.
Wurden Blockaden fantasievoll gelöst und ist das Kind seelisch entlastet, kann es sich wieder für Lerninhalte öffnen, sich besser konzentrieren und motiviert an einer Sache bleiben.
Bei den meisten Kindern gelingt es durch Kunsttherapie über kurz oder lang einen Knoten zu lösen und sie so zu festigen, dass sie den schulischen Anforderungen wieder gewachsen sind. Störendes, aggressives und depressives Verhalten wird durch die therapeutischen Interventionen an der Schule deutlich reduziert.
Finanziert über den Förderverein arbeitet die Kunsttherapeutin Britta Meinke mit einem 25%-Deputat mit den FörderschülerInnen.
Das Projekt „Kunsttherapie an der Förderschule Kehl“ ist notwendig auf Spenden angewiesen.